Sonntag, 19. Juni 2022, 16 und 18 Uhr
(Einlass jeweils 30 Minuten vorher; Konzertdauer: ca. 70 Minuten, ohne Pause; beide Konzerte haben dasselbe Programm)
Klosterkirche St. Marien Kemnade (Am Kirchplatz, 37619 Bodenwerder)
Chor- & Orchesterkonzert
Musikalische Geschwister: Fanny und Felix Mendelssohn
Kantorei Bodenwerder
Ensemble Antico (auf historischen Instrumenten)
Leitung: Christiane Klein
Das Programm: Fanny und Felix Mendelssohn waren Enkel des berühmten jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn, des Vorbilds für Lessings „Nathan der Weise“. Mütterlicherseits
stammten sie aus einer Musikerfamilie. Im Zuge der Assimilation konvertierte die Familie zum Christentum und nahm den Beinamen Bartholdy an. Beide Geschwister zeigten früh ihre außerordentliche
Begabung im Klavierspiel und in der Komposition und erhielten in ihrem Berliner Elternhaus maximale Förderung sowie die Möglichkeit, sich von Kindheit an in halböffentlichen „Sonntagskonzerten“
zu präsentieren, oft zusammen mit den berühmtesten Musikern ihrer Zeit. Während daraus für Felix Mendelssohn Bartholdy eine große Musikerkarriere mit einem enormen Reisepensum erwuchs, wurde
Fanny von der Familie daran gehindert, ihr Musiktalent zum Beruf zu machen, wenngleich später ihr Ehemann, der Berliner Hofmaler Wilhelm Hensel, sie in der Entfaltung ihrer Gaben bestärkte. Die
Geschwister, die beide auch hervorragende Dirigenten waren und sich kompositorisch in der Tradition Johann Sebastian Bachs sahen, pflegten einen fast symbiotischen Austausch und legten sich
gegenseitig ihre Werke zur Kritik vor. Sie starben vor 175 Jahren kurz hintereinander relativ jung auf der Höhe ihres Schaffens.
In den Konzerten erklingen Felix’ 4. Sinfonie, die sog. „Italienische“, und seine Choralkantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ sowie Fannys Kantate „Hiob“. Während Felix’ mitreißend
schwungvolle „Italienische“ Sinfonie zu den bekanntesten Orchesterwerken überhaupt gehört, kennt man seine Chorkantaten kaum. Ihnen liegen häufig Choräle zugrunde, die auch bei Bach eine zentrale
Rolle spielten. Fanny wählte oft Texte der Hebräischen Bibel in Verbindung mit den religiösen Wurzeln der Familie. Beide Kantaten bestechen durch hohe Expressivität und Virtuosität im Dienste der
Textausdeutung.
Die Kirche: Die romanische Klosterkirche St. Marien Kemnade gehört zu den architektonischen Highlights im Weserbergland. Die Pfeilerbasilika war Ziel unzähliger
Wallfahrer. Nach kurzer Blütezeit verfiel die Klosteranlage. Im 19. Jahrhundert als Pfarrkirche wiederhergestellt, ist der vor einigen Jahren renovierte Bau samt dem restaurierten Turm der
ehemaligen Gemeindepfarrkirche St. Dionys und dem neu gestalteten Kirchplatz heute eine gastfreundliche Pilgerstation auf dem Weg zwischen den Zisterzienserklöstern Loccum und Volkenroda.
Eintritt frei – Spenden erbeten
Wegen der begrenzten Platzkapazität empfehlen wir eine Anmeldung.
Kein Bustransfer
Nach jetzigem Stand gibt es in den Konzerten keine Hygienebeschränkungen. Wir empfehlen aber das Tragen einer FFP2-Maske.
Barrierefreiheit: Konzertort barrierefrei erreichbar. Barrierefreies WC vorhanden.
MUSIKWOCHEN WESERBERGLAND
Veranstalter:
Ev.-luth. Kirchenkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden-Bodenwerder
Organisatorische und künstlerische Leitung:
Christiane Klein (Kreiskantorin im Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder),
Stefan Vanselow (Kreiskantor im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont)
Sponsoring-Beauftragter: Fritz-Eckhard Sticher